Malestroit

 

 Wir sind nun am

 Kanal-Nantes-a-Brest angekommen.

 

 

Anfang des XIX. Jhdt.  wurde mit dem Bau dieses Kanals begonnen, 

 

 

zuerst aus militärischen Gründen,  

 

 

 später mit dem Ziel, die innere Bretagne 

wirtschaftlich zu erschließen.

Heute ist der

Kanal ein Paradies für  Freizeitkapitäne . 

 

 

Wir bleiben eine Nacht am

Wohnmobilstellplatz am Ufer der Oust,

um uns das Städtchen anzugucken.

Malestroit verdankt seine  

 

 

Entstehung wahrscheinlich  einer heiligen Quelle aus keltischer Zeit . Der aus ihr gespeiste Brunnen,

  "Zum Goldenen Löwen ", befindet sich in der Gasse hinter der Kirche  .

 

Im   XII.  Jhdt.  wurde an die Stelle dieses

keltischen Heiligtums die christliche

Kirche St. Gilles errichtet.

 

 

 Sie wurde 1592  teilweise  bei

einem  Brand  zerstört. Einige Zeitzeugen

sind noch erhalten geblieben:

 

 

So unter anderen der Löwe, außen an der Kirche,

der von einem  Menschen  geritten  wird  und auch der überdimensionale Stier , der auf einem Sockel ruht,

 

 

der wiederum von einem Adler getragen wird.  

Als Ensemble gesehen, könnten das die  Attribute der vier Evangelisten symbolisieren:  Löwe - Markus, 

 

 

Mensch - Matthäus, Stier - Lukas und

Adler - Johannes (???).

Unter dem Stier nuckelt ein

 Trinker an einem Fass - wohl ein Lasterhafter.

 

 

Nachmittags gegen 15 Uhr soll man im Schatten des Stiers ein Profil erkennen, das das 

von Voltaire sein soll.

 

 

Das   mittelalterliche  Städtchen  ist  recht nett

anzuschauen. Viele Häuser haben die 

 

 

Jahrhunderte

gut  überdauert

und  sind

auch heute

noch sehr

gepflegt. An

manchen entdecken wir  wieder amüsante und 

 

 manchmal auch groteske Skulpturen,

wie  sie  im  Mittelalter halt  so  Usus  waren. 

 

 

Es überrascht uns aber doch, daß wir  an einem

Fachwerkhaus  aus dem XV. Jhtd.  

 

 

wieder eine

" spinnende Sau " 

und  neben

dem Jäger ,

der die Zunge

rausstreckt ,ein

  "Dudelsack spielendes Kaninchen" abgebildet

sehen. Diese Themen

sind uns

 

auch an der Kathedrale von Chartres begegnet,

dort spielte zwar der Esel die Leier -

aber nunja.....

musizierende Tiere werden eigentlich

doch recht selten abgebildet

 

 

Man muß sich wundern,

wie solch absurde Darstellungen

an zwei ,

voneinander

doch recht

weit entfernten

Orten , an so exponierten Stellen auftauchen.

 

 

Die spinnende Sau soll der Legende nach an eine  brave Schafhirtin erinnern, der ein unternehmungslustiger

 

 

 Schürzenjäger

an die Wäsche

wollte. 

In ihrer Not

rief sie die Jungfrau

um Hilfe, die sie  flugs in eine häßliche Sau verwandelt hat und der

Wüstling ward verschreckt.

 

 

Dies ist eine der möglichen Versionen,

es   gibt  aber  auch  noch   andere .

 

 

Am Ortsausgang von Malestroit steht die Ruine

der " Chapelle de la Madeleine ". 

 

 

Hier wurde am 19.Januar 1343, also 

im " 100jährigen Krieg ", zwischen den 

 

 

Repräsentanten der Könige von Frankreich und England das " Waffenstillstandsabkommen

von Malestroit " unterzeichnet.

 

 

Je länger wir hierbleiben,

umso besser gefällt uns das Städtchen.

Es gibt zwei gute Wohnmobilstellplätze und

 Ver- und Entsorgung sind auch im Ort vorhanden.