In Rotheneuf muss man unbedingt einen Stopp einlegen.
Hier ist eine ganz besondere Kuriosität zu sehen: Die Skulpturen von Abbe Foure .
Merkwürdige Figuren,
Köpfe und Skulpturen
hat der schwer
behinderte
Pfarrer in den
Jahren 1870- 1895
hier an der Steilküste in mühsamer Handarbeit
in die Felsen gemeißelt.
Der Priester
war im Alter
von 55 Jahren
durch einen Schlaganfall
taub und stumm
geworden und
hatte sich
nach Rotheneuf
zurückgezogen,
um ein Leben
als Einsiedler
zu führen.
Wohl hauptsächlich
inspiriert durch die
Geschichte der legendären
Familie Rotheneuf,
hatte er
über 25 Jahre
lang, teils auch bei
rauhem Seeklima,
eine wundersame
Skulpturenlandschaft
geschaffen,
in der sich die
Geschichte
der Rotheneuf
wie in einem
Buch lesen läßt.
Sie stammten von
Piraten und Raubfischern
ab und hatten im XVI. Jhdt.
ihr Unwesen getrieben.
Bei St. Malo hatten
sie sich
niedergelassen,
Fischfang und Jagd
waren ihre Leidenschaften
und natürlich auch
die Raubzüge.
Unerschrocken und
tollkühn beherrschten
sie die Küste und
suchten natürlich
auch das Meer zu
beherrschen.
Bei den
Schmugglern
im Hafen von
St. Malo waren sie
anerkannt,
dank der
großen Schiffe,
die sie bauten,
konnten sie fremde Piratenschiffe
angreifen.
Ihre Galeerenflotte, die " Fleche des Flots"galt Anfang des
XVII.Jhdt.,ob ihrer enormen Geschwindigkeit, als unschlagbar.
Mit ihren Erfolgen und ihrem Vermögen stieg auch das Ansehen der Familienbande
bei der Bevölkerung.
Im Zuge der Französischen Revolution jedoch begann
ihr Untergang.
Man zerstritt sich. Blutige Auseinandersetzungen fanden statt und Brudermord und
Verrat ließen die Rotheneufs nach und nach führungslos werden.
Bis ein schwerer Sturm - so will es die Legende - und mit ihm ganz viele gefräßige
Meeresmonster mit "scheußlichen Mäulern und starken Kiefern ", sie endgültig auslöschten.
An der zur Hölle führenden Treppe steht der wilde Grand Pointu, der
vergeblich versucht, mit seiner breiten
Nase die Kerze der Hölle auszublasen,
die aber auf ewig weiter brennen wird.
Darunter Marie Jeanne de la Mare ,
durch das ewige Herumstochern
in ihren Nasenlöchern hat ihre Nase die Form eines Adamsapfels bekommen. Beim Rundgang über die Felsen entdeckt man
auch Figuren, die irgendwie nicht
hier hin zu passen scheinen, auch so manchen bretonischen Heiligen, der vom Abbe in Stein
verewigt wurde. Man nimmt an,
daß auch der in Rotheneuf geborene
Jacques Cartier ( 1491) , der Entdecker Kanadas und dessen Reisen den Mönch zu
der einen oder anderen Skulptur inspiriert haben könnte.
Übrigens, das Landhaus " Limoelou ", in dem Jacques Cartier die letzten Jahre
seines Lebens verbrachte, kann ebenfalls in Rotheneuf besichtigt werden.
Nahe bei der Skulpturenlandschaft befindet sich der schöne Wohnmobilstellplatz,
"Les Ilots", mit VE und Strom. Zentral gelegen ist er ein guter Ausgangspunkt auch
für den Besuch von Saint Malo, Bushalte ist direkt am Platz.