Wir übernachten als nächstes an der Pointe de la Varde, 2023 ist das Übernachten mit dem Wohnmobil dort nicht mehr gestattet.
Von hier oben hat man einen wunderschönen Blick über die Bucht vor St. Malo.
Noch reichlich vorhanden und gut erhalten sind die Reste der ehemaligen Befestigungsanlagen.
St. Malo war schon im XVII.Jhdt. einer der wichtigsten
Handelshäfen Frankreichs.
Mit der Fischerei bei Neufundland und dem Handel mit
bretonischen Leinen hatte es die Stadt zu Wohlstand gebracht.
und dem Handel mit bretonischen Leinen hatte es die Stadt zu Wohlstand gebracht.
Mehrfach die Stadt von den Engländern angegriffen und so ließ Louis XIV.
von seinem Festungsbaumeister Vauban Ende des XVII. Jhdts. eine Befestigungsanlage bauen.
Sie reichte von der Pointe de la Varde bis zum Cap Frehel und sicherte
den Hafen von Westen her ab.
1661 wurde St. Malo von einem verheerenden Brand heimgesucht,
bei dem mehrere hundert Holzhäuser vernichtet wurden.
Fortan durften innerhalb
der Stadtmauer nur
noch Häuser aus
Stein gebaut werden.
Saint. Malo war von alters
her eine berüchtigte Korsarenstadt und
viele Reeder
verdienten ihr Geld nicht
nur mit dem Handel,
sondern überfielen,
mit Erlaubnis
des Königs, auch
feindliche Handelsschiffe.
Die Beute wurde
mit dem König geteilt.
Gemäß Vauban
war dies die billigste
Art der Kriegsführung.
Der sogenannte
" Lettre de Course ",
Kaperbrief,
gab den Reedern das
Recht feindliche
Schiffe anzugreifen
und zu plündern.
Dies war seit
1681 von dem
Staatsminister
Ludwig XIV.,
Der Kaperkrieg war zur Haupteinnahmequelle des Staates geworden.
St. Malo erlebte damals
gute Zeiten.
Nicht selten kam
es vor, daß ein
Korsarenschiff
ganze Handelsflotten
in seinen Hafen
schleppte.
Die Korsaren waren
gefürchteter als die französische Flotte.
Einer der erfolgreichsten,
Rene Duguay - Trouin
( 1673-1736),
stammt aus St.Malo.
Er soll mehrere
hundert Schiffe in
seinem Freibeuterleben
geentert haben.
Seinen allergrößten
Coup landete
er 1711,
als er die Stadt
Rio de Janeiro
überfiel und
eine enorme
Lösegeldzahlung
für die
Wiederfreigabe erhielt.
Und dann
gab es
auch noch den
wagemutigen
Surcouf (1773-1827),
der sich durch
seine Beutezüge
ebenfalls ein
Riesenvermögen erwarb.
Auch er war Malouin,
stammte also
aus St.Malo.
Das Korsarenunwesen
führte sogar dazu,
daß einige Länder
regelmäßige Zahlungen leisteten,
damit man ihre
Handelsschiffe
in Ruhe ließ.
Mit dem " Frieden von Utrecht" (1713) endete die glorreiche Ära der Korsaren und somit auch die für St.Malo.
Im II. Weltkrieg bauten die Deutschen umfangreiche Bunkeranlagen und
verminten die Strände um Saint Malo.
Sie rechneten hier mit der Invasion der Engländer und hatten sich in der Stadt verschanzt. Die Invasion fand jedoch in der Normandie statt.
Nach
erbitternden Kämpfen
und einer einwöchigen Bombardierung durch die
Alliierten Truppen
war fast 80 % der Bausubstanz
von St. Malo
dem Erdboden gleich gemacht.
In den 40iger und 50iger Jahren wurde die
" historische Altstadt "
dann nahezu
orginalgetreu wieder aufgebaut.
Man behielt
die Parzellierung bei
und ließ die
alte Korsarenstadt
wieder auferstehen.-
Ein sehr gut
gelungener
Wiederaufbau.
Die engen
Gässchen sind
gesäumt von
hohen Häusern
aus Stein, viele
kleine Lokale bieten
leckere Fischgerichte
und Meeresfrüchte an
Die Hauptattraktion St.Malos ist wohl die Schloßfestung der Duchesse Anne.
Man passiert sie automatisch wenn man in die Altstadt " Intra Muros " geht.
Die vier wehrhaften Türmenvon denen sie flankiert wird stammen aus dem
XV. Jhdt.
Am Haupteingangstor" Porte Saint Vincent " befindet sich hinter der kleinen
" Porte du Bidoret " ein Raum, in dem früher die Nachtschwärmer eingesperrt wurden, die nach 22 Uhr noch nicht in ihren Gemächer waren .
Was übrigens auch zu deren Schutz geschah, denn nachts patroullierte seit 1155 eine Meute von Doggen, die "chiens du guet ", in der Innenstadt.
Sie waren darauf abgerichtet , die Stadt vor Eindringlingen und Plünderern zu schützen. Erst als 1770 ein Marineoffizier von den Hunden zerfleischt wurde, wurden sie aus dem Dienst entlassen und nicht mehr eingesetzt.
Nach der Stadtbesichtigung hat man ein Ruhepäuslein in einem der netten Strassenlokale bei einem Tässchen Kaffee und einem Stückchen Kuchen
verdient, das sieht Eddy auch so.
So läßt sichs leben.
St.Malo ist eine
sehr lebhafte
Stadt, überall herrscht buntes Treiben,
auch und natürlich
gerade am
Hafen.
Fast hätte ich den
berühmtesten
Sohn von St.Malo
vergessen zu erwähnen,
den Schriftsteller
Francois Rene de Chateaubriand.
Er gilt als einer der
Väter der
literarischen Romantik in Frankreich
und ist Namensgeber des wunderbaren gleichnamigen Fleischgerichtes.
Gemäß seinem
Wunsch,
" nur von Wind und Meer umgeben" ,
befindet sich
seine letzte Ruhestätte
auf der
Ile du Grand Ble.
Rene Duguay-Trouin
ist übrigens
in der Kathedrale
St.Vincent beigesetzt
und auch
Jacques Cartier,
der Entdecker Canadas
hat in der mächtigen
Kirche seine letzte
Ruhestätte
gefunden.
Für uns geht es zunächst mal weiter in Richtung Dinard. Auf halbem Weg kommen wir an das, bis 2011, größte Gezeitenkraftwerk der Welt.
Der Tidenhub
beträgt hier
zwischen 8 und15 m.
Die 24 eingebauten Turbinen
bringen eine
beachtliche
Leistung von
240 Megawatt.