Bertha Benz Strasse

 

Wir   fahren   ein   Stückchen   auf   der

Bertha - Benz - Memorial - Route. 

 

 

Im Jahre 1885 gelang dem Karlsruher

Ingenieur und Automobilpionier Carl Benz eine

 

 

bahnbrechende Erfindung -

er baute das erste benzinbetriebene Auto der Welt. 

Zunächst schien das aber  niemanden

so besonders zu beeindrucken. 

 

Das sollte sich aber bald ändern,

denn  seine Ehefrau, Bertha Benz, die voll hinter ihm stand, hatte eine blendende Idee.

 

 

Sie wollte

zeigen , daß die Erfindung ihres Mannes durchaus alltagstauglich ist und daß man mit dem Gefährt auch getrost größere Strecken zurücklegen

kann.

 

So machte sie sich 1888 , ohne dass ihr Mann davon wußte, zusammen mit  ihren 

 

 

beiden

Söhnen ( 13 u. 15 ) 

 auf  einem der ersten Automobil - Prototypen 

auf  die

" Promotiontour ". 

Sie startete in Mannheim und wollte  ihre Mutter in Pforzheim besuchen .... 

 

Hin und zurück sind das  immerhin fast 200 km,

das war schon abenteuerlich.

Man bedenke, das war vor 125 Jahren. 

 

Damals gab es noch keine plan betonierten Strassen,

es  gab  auch  noch  keine Navis  und  Michelin

Strassenkarten auch nicht,

 

 

wahrscheinlich auch noch

nicht mal überall Wegweiser.  Die Orientierung war da sicherlich nicht einfach. Aber Bertha Benz war clever, sie fragte sich durch, oder bediente

 

 

 sich auch schonmal der  Bahntrasse , um sich  nicht zu verfahren. Die erste " Kutsche ohne Pferde ",

 

 

das war schon eine Sensation !!!  

 Mensch und Tier kamen herbeigerannt und 

 

 

bestaunten das seltsame Vehikel,

teils bewundernd 

aber auch teils argwöhnig.

 

 

Dieses  zischende, dampfende ,

sich selbst

fortbewegende Teufelsding  - serienweise

wurden Stoßgebete  zum Himmel geschickt. Einmal wurde den Dreien sogar Prügel angedroht,

weil die

Leute 

  

befürchteten, diese schnaufende, nach Schwefel stinkende Knatterbüchse könnte die

Felder in Brand stecken. 

 

 

 Für Bertha und ihre Söhne war die Fahrt stellenweise nicht ungefährlich , anstrengend und

abenteuerlich sowieso.

 

 

Tankstellen

gab es damals

auch noch nicht,

wohl gab es in

Apotheken eine Art Waschbenzin

 " Ligroin " zu kaufen, was sie sich dann auch

in Wiesloch 

besorgten,

 

in der Stadtapotheke,  die sich damit als die

" Erste Tankstelle der Welt "  rühmen kann. 

 

 

Auch ein paar ordentliche Steigungen mußten

bewältigt werden, manche schaffte der 

 

 Einzylinder

mit 2,5 PS

 von alleine nicht,

da mußte

das 360 kg

schwere Gerät

 mit vereinter

Kraft gezogen und geschoben werden. Zwei Bauernjungen, die sich zunächst

vor ihnen  hinter eine  Eiche  geflüchtet hatten,

 

weil sie meinten, der leibhaftige Teufel mit seinen

nach Schwefel stinkenden Stahlross sei hinter ihnen her,

packten aber dann doch beim Schieben mit an.

 

 

Als es dann wieder abwärts ging, wurden die ledernen

Bremsklötze dann stark in Mitleidenschaft gezogen.  

Eine Reparatur wurde in Bauschlott fällig  -

 

 

der Ortsschuhmacher half und wurde so zu einer der ersten Autoreparaturwerkstätten ... weltweit !

 

 

Alle anderen Reparaturen führte Bertha eigenhändig mit Hutnadel und Strumpfband durch.