Et Voila !
Das schönste Pissoire der Welt !
Es steht an exponierter Stelle an der Brücke über den Fluß Aven
und wurde 1932 zweckmäßigerweise nahe bei der damaligen Pferdetränke gebaut .
Den Liebhabern der Malerei ist
das Künstlerörtchen Pont - Aven
sicherlich durch die
"Schule von Pont-Aven" ein Begriff.
Schon um 1830 war die Bretagne
Anziehungspunkt für Künstler aus
der ganzen Welt. Doch schon lange
bevor die Künstler Pont-Aven
entdeckten, herrschte hier
geschäftiges Treiben. 15 Mühlen am
Ufer des Aven versorgten das Umland
mit gemahlenem Korn, das mit
Schiffen über den Aven transportiert
wurde. Es siedelten sich Keksfabriken
an und ein reger Handel
sorgte für einen gewissen Wohlstand,
der bis ins XVIII. Jhdt. anhielt.
Wunderschöne herrschaftliche
Granithäuser erinnern an diese
Blütezeit. Die danach einsetzende
industrielle Revolution ist jedoch an
der Bretagne vorbeigegangen.
Landwirtschaft und Fischfang blieben
als Haupteinnahmequellen. Mit der
Anbindung an das franz. Eisenbahnnetz,
Mitte des XIX. Jhdts., setzte dann eine
wahre Künstlerinvasion ein. Der Ruf
des malerisch gelegenen Ortes
Pont-Aven, von dem Henry Bacon
schrieb, es sei der schönste Ort, den
er bisher in seinem Leben gesehen
habe, hallte über die Grenzen
Frankreichs und Europas hinaus. Das
Urwüchsige, die unverfälschte
Landschaft, das Meer, die felsige
Küste, die Häfen, die Fischer bei
der Arbeit, der Vegetationsreichtum
und das ganz besondere Licht war
für Maler eine schier unerschöpfliche
Inspirationsquelle.
Und außerdem ließ es sich hier
recht billig und bei dem milden
Klima auch noch angenehm leben.
Nun mussten aber die vielen Maler,
die oft den ganzen Sommer hier
blieben, untergebracht werden und
so wurden überall Zimmer und
Speicher in Gästezimmer und
Ateliers umgewandelt. Ruhm und
Reichtum war den wenigsten
Künstlern gegeben, auch Paul Gaugin
nicht, der 1886 zum ersten Mal nach
Pont-Aven kam. Mit ihm begann ein
neuer Abschnitt in der Kunstgeschichte.
Viele Künstler der sogenannten
" Schule von Pont-Aven" gruppierten sich
um ihn. Es entstand ein völlig neuer
Malstil, der " Synthetismus ". Bunte, satte
Farben, einfache Formen und Figuren, oft
durch klare Abgrenzungslinien zu der
flächigen, abstrakten Landschaft
Er prägt auch heute noch den Stil vieler
Maler in Pont-Aven. Es ist nicht schwer,
die Spuren der mittlerweile berühmten
Maler in Pont-Aven, wie auch in der
übrigen Bretagne, zu finden. Unzählige
bretonische Motive haben die Maler in
ihren Gemälden verewigt. So befindet
sich beispielsweise in der kleinen
Kapelle Tremalo in Pont-Aven die
hölzerne Christusfigur, die Gaugin
für sein Bild "Der Gelbe Christus"
Pate stand. Auch auf den
Keksschmuckdosen, auf Ansichtskarten,
auf Tassen und auf Schachteln findet
man viele der berühmt gewordenen
Gemälde abgebildet. Pont Aven und
seine Künstler sind einer der
Hauptanziehungspunkte der Bretagne
für Touristen aus aller Welt.
In den Sommermonaten platzt das
Städtchen fast aus allen Nähten
und in den kleinen Gässchen den
wirklichen Charme dieses
Künstlerstädtchens zu entdecken
ist schwer, neben dem ganzen
Andenkenkram, den vielen Galerien,
den sicherlich netten Lokalen.
Etwas beschaulicher geht es auf
der Promenade Xavier - Grall,
( 1930-1981 bretonisch-
nationalistischer Dichter und
Schriftsteller ) zu. Einen schönen
Spazierweg ohne Menschenmassen
findet man auch hinter dem Hafen
in dem Wald " Bois d'Amour".
Dort kann sich auch mal der Hund
von all dem Trubel erholen und
rumspringen.