Bretagne : Kernascleden

 

Hier in Kernascleden, so sagt  man,

stehte die " Königin der Kapellen in

der Bretagne" . Mit ihrem Bau wurde

auf  Initiative der Rohans 1420

begonnen, fertiggestellt wurde sie

letztendlich 1464.  Schon von außen

ist das Kirchlein sehr schön 

anzusehen, mit seinen vielen

Verzierungen, den unzähligen

Türmchen, den mit Blumen verzierten

Zinnen und Rosetten, den

Wasserspeiern und den vielen Figuren,

es ist schon beeindruckend, was und

wie fein hier alles in den Granit

gemeißelt wurde. Das eigentliche

Highlight, oder besser ein weitere

Sehenswürdigkeit befindet sich

im Inneren der Kapelle. Es ist

ein einzigartiges Ensemble von

zum  Teil recht gut erhaltenen

Wand- und Deckenmalereien

aus dem ausklingenden

XV. Jhdt. 

 

In 24 Bilder sind sehr schön

Episoden aus dem Leben Marias

dargestellt,  angefangen mit der

Vertreibung Joachims aus dem

Tempel, über sein 

Zusammentreffen mit  Anna an

der Goldenen Pforte, die Hochzeit

Marias mit Josef, Szenen der

Geburt und Beschneidung Jesu

und auch der Tod Marias und die

Zeremonien ihrer Bestattung, ihre

Auferstehung die Krönung und die

Gürtung durch den Hl. Johannes.

Darunter in den Halbkreisen die 

Stationen aus dem Leben 

Jesus Christus. Musizierende

Engel begleiten die Auferstehung.

Das Ensemble wurde originalgetreu

im Palais Chaillot, der

Nationalgalerie der französischen

Monumente, reproduziert.

.

Gegenüber im südlichen Querschiff ist dann aber wahrlich die Hölle los. Ein

Prediger mahnt in dem " danse macabre", dass vor dem Tod alle Menschen gleich sind, ob Papst, oder König , Edelmann oder der Bettler. Leider ist das Werk nicht gut restauriert, viele

Figuren sind aber

noch recht gut zu erkennen. 

Doch damit nicht genug , über dem Totentanz befindet sich eine große bildliche Darstellung einer Hölle mit grausam folternden Teufeln und Dämonen.   

Die armen Verdammten stecken in Höllenkochtöpfen, wo gerade in dem einen ein Menschen-pot-au-feu mit Knüppeln umgerührt wird 

 

und in dem anderen die Menschleins mit Mistgabeln daran gehindert 

werden zu entkommen.Wer nicht im Topf gelandet ist, mit dem wird das

Feuer darunter entfacht. Andere wiederum

sind,gefesselt an Armen und Beinen

auf einem Pfahl aufgespießt,damit aber auch noch nicht genug, ein dämonischer Hund beißt dem Gefangenen auch noch in den Arm, während dem anderen die Haut abgezogen wird.  Die verdammten Säufer hat man sinnigerweise

in ein Fass

gesteckt  

und auch noch rumgescheudert.

Bei solchen Aussichten

ist mancher

dann vielleicht

doch lieber

brav und

pfarrerfürchtig geblieben und hat 

allsonntaglich ein

Obolus ins Kirchenkässchen gesteckt.

Übrigens, der Legende nach sei die Kapelle zeitgleich und auch von

den selben Handwerkern erbaut worden, die auch die Kapelle von

Le Faouet erbaut haben.

Die Werkzeuge seien tagtäglich

von Engel hin und her transportiert worden.