Die wunderhübschen, von Weinbergen umgebenen Orte mit
ihren unverwechselbaren und liebevoll mit Blumen dekorierten Fachwerkhäusern, haben uns in ihren Bann gezogen. Ein wahrhaft schönes Fleckchen Erde und alles ist sehr
gepflegt. In den zauberhaften engen Gässchen lässt es sich vortrefflich speisen und in den gemütlichen
Weinstuben und Probierkellern das ein oder andere Gläschen des hervorragenden elsässischen Weins in geselliger Atmosphäre genießen. Die elsässischen Gemeinden zählen
zu Recht zu den schönsten Orten Frankreichs und sanft kurvig
schlängelt sich die Elsässische Weinstraße an den
Osthängen der Vogesen entlang, eine Postkartenidylle. Bedingt durch die sonnige und geschützte Lage, und natürlich auch durch den besonderen Boden, wachsen hier
einige der besten Weine Frankreichs. Viele Weinberge liegen am Rand der Vogesen, teils mit sehr steilen Lagen. Dort kann man kaum Maschinen einsetzen – es bleibt Handarbeit. Winzer sagen gern: „Unser Fitnessstudio ist der Weinberg.“
Durch die wechselvolle Geschichte (französisch/deutsch, Vererbungen, Kriege) sind viele Flächen stark zerstückelt. Manche Winzer bewirtschaften 20 oder 30 winzige Parzellen, teils Kilometer voneinander entfernt. Vom granitischen Schlossberg bei Kaysersberg bis zum schweren Ton-Kalk im Süden bei Guebwiller – jeder Boden verlangt eine andere Arbeitstechnik, so ist der Weinanbau an der Elsässischen Weinstrasse schon aufwändiger, als in manch anderen Weinanbaugebieten.
In Ribeauvillé erzählen alte Winzer noch davon, wie man früher Esel nutzte, um die steilen Weinberge zu beackern. Manche Betriebe holen das heute wieder zurück – ein Marketing-Gag, aber auch ernsthaft nachhaltig. Im Frühling sieht man oft Tropfen an den Schnittstellen der Reben. Früher hieß es, die Reben würden weinen, weil der harte Winter vorbei sei. Winzer-Kinder in Eguisheim durften diese Tropfen probieren – leicht süßlich, „wie Zauberwasser“ , waren sie. „Der Elsässer Winzer lebt zwischen Himmel und Hölle.“ – Himmel, weil die Landschaft so schön ist und der Wein die Menschen fröhlich macht. Hölle, weil Frost, Hagel oder Pilzkrankheiten in wenigen Stunden die Arbeit eines ganzen Jahres vernichten können. Insgesamt sind an der Elsässischen Weinstraße derzeit 51 Lagen als " Grand Cru " klassifiziert, davon 14 Gemeinden im Departement Bas-Rhin und 33 im Departement Haut-Rhin. Die meisten Winzer und Genossenschaftskellereien setzen eher auf geringere, dafür aber qualitativ hochwertigere Erträge. Man baut ausgewählte Rebensorten an und setzt auf späte Lesen. Zugelassen für die " Grand Cru" im Elsass sind ausschließlich die Rebsorten Riesling, Gewürztraminer, Pinot Noir und Muscat. Zwischen drei und zehn Jahren reifen die trocken ausgebauten Grand Crus des Elsass in den Weinkellern, je älter um so charakteristischer werden sie. Süße Beerenauslesen halten, gut gelagert, mehrere Jahrzehnte. Viele Dörfer feiern jedes Jahr die Fêtes du Vin, wo man sich in netter Atmosphäre durch die leckeren Tröpfchen mal durchprobieren kann