Ein kurzer Stopp in Breisach am Wohnmobilstellplatz, gerade sind dort die
Hamburger Marktschreier zu Gast und den leckeren geräucherten Aal wollen wir uns
natürlich nicht entgehen lassen. Ein guter kulinarischer Einstieg für unsere Freunde aus
Villach, die ein paar Wochen mit uns mitfahren werden.
Es geht über den Rhein nach Frankreich, an die
Elsässische Weinstraße, eine der ältesten
Touristenstraßen Frankreichs. Angefangen hatte
es im Mai 1953 mit einer Rallye durch die
elsässischen Winzergemeinden. Das Wetter war
an diesem Tag nicht so besonders toll -
es regnete - doch für die Teilnehmer soll
es ein besonders schöner Tag gewesen sein.
Es wurde viel besichtigt und auch so mancher
gute Tropfen soll verköstigt worden sein.
Seit dieser denkwürdigen Tour ist die
" Elsässische Weinstraße " in aller Welt zum
Begriff geworden - nicht nur bei Weinkennern.
Natürlich ist sie im Sommer und Herbst vor
allem in ihrem südlichen Teil hoffnungslos
überlaufen. Aber es ist ja erst Ende Mai, und
vielleicht haben wir das Glück, ohne großes
Touristengedränge die malerischen alten
Dörfchen, die herrlichen Weinberge und auch
das eine oder andere Tröpfle genießen
zu können.
Die Auswahl an Weinen ist groß.
Neben dem, in aller Welt beliebten
Elsässischen Riesling gibt es noch
eine Vielzahl anderer Rebsorten im Elsass. Wollte man die Weine
aller Winzer der Weinstraße
verkosten, müsste man wahrscheinlich
länger als ein Jahr dort unterwegs sein. Um uns ein bisschen zu
orientieren, haben wir uns vorab
mit der Preisträgerliste des
"Concours de Colmar" und der
Riesling- Weltrangliste etwas schlau gemacht. Hier mal ein kleiner
Überblick über die verschiedenen Rebsorten :
Silvaner - leicht, durstlöschend,
mit unaufdringlicher Fruchtigkeit,
Pinot Blanc - weich und fein,
zugleich erfrischend und geschmeidig,
Riesling - trocken, rassig, mit
raffiniertem Bouquet,
Muscat d'Alsace - trocken,
mit frischem Traubengeschmack,
Pinot Gris - körperreich und rund,
mit komplexem Bouquet,
Pinot Noir - rot oder rose,
typisch fruchtig,
Edelzwicker - Verschnitt aus
verschiedenen Rebsorten,
Gewürztraminer - würzig,
körperreich, mit
außergewöhnlicher Aromafülle,
Cremant d'Alsace - Schaumwein,
nach Champagnerart in der
Flasche gegärt .
Zu einem guten Wein gehört natürlich auch ein gutes Essen, z.b. ein " choucroute garnie" , ein in Weißwein gegartes Sauerkraut mit viel Fleisch und Würstchen oder der " Baeckeoffe" ein Eintopf in Weißwein gegart, oder der
berühmte und viel kopierte
"Flammkuchen", der "Kougelhopf"
ein leckerer Napfkuchen oder der
" Coq au Vin" , das in Wein gegarte Huhn, die elsässische Küche ist über ihre Grenzen hinaus bekannt und geliebt
Der berühmte Drei - Sterne - Koch, Paul Haeberlin,
dessen Restaurant "L'Auberge de L'Ill " in Illhäusern
Kultstatus hat, hatte maßgeblich dazu beigetragen, dass
das Elsass zu einer , auch unter Gourmets gefragten
Region geworden ist. Seine Kochkünste hat er seinem
Sohn Marc weitergegeben. Er führt heute das berühmte
Restaurant, die " Auberge de l'Ill " . Der Betrieb geht auf
das Jahr 1882 zurück, als die Familie Haeberlin das Gasthaus
„L’Arbre Vert“ neben einer Landwirtschaft eröffnete. Nachdem
das Gebäude im Zweiten Weltkrieg zerstört war , entschieden
Paul und sein Bruder Jean-Pierre, das Haus am alten Ort,
an der Ill, wieder aufzubauen. 1950 errichtet wurde die
„Auberge de l’Ill“ offiziell eröffnet. Jean‐Pierre war für den
Empfang, die Gestaltung und die Atmosphäre verantwortlich
während Paul eher zurückhaltend war und vor allem in der Küche wirkte. Dieses Zusammenspiel von stillem Koch und
charismatischem Gastgeber hat die Identität des Hauses stark geprägt.Paul Haeberlin ist es zu verdanken, dass sich die die Gourmetküche auch in Deutschland etabliert hat.
Viele deutsche Köche waren bei ihm in der Lehre, unter anderen
auch Eckart Witzigmann, der die französische " Nouvelle Cuisine"
mit nach Deutschland gebracht hat.