Ein
Herzliches Dankeschön
Alexander Piper
in Villach-Österreich
für die tatkräftige
Unterstützung bei der
Erstellung des ebooks.
Und siehe da -
mittlerweile gibt es hier tatsächlich eine
große Baustelle, und es steht auch eine
schon erkennbare stattliche Ritterburg .
Sie ist noch nicht ganz fertig,
das wird wohl noch
10-15 Jahre dauern, aber man ist mächtig zugange.
Ca. 35 Handwerker arbeiten fest
an diesem
Projekt , sie
werden teilzeitig
unterstützt von
freiwilligen Helfern.
Gebaut wird
ausschließlich
mithilfe von Werkzeugen und Techniken, die es im Mittelalter gab und
ausschließlich mit Materialien, die in unmittelbarer Umgebung zu finden sind.
Es gibt weder Baukräne noch Beton
mischmaschinen, keine Zuliefer-
LKWs, keinen Strom, auch keine Wasserwaagen.
Alles was nach oben muß, wird in selbst angefertigten Körben mittels Seilzügen
nach oben gehieft. Selbstredend wird auch die mittelalterliche Kleidung der Handwerker vor Ort gefertigt. Im größten Haus des Dorfes,
einem Strohlehmhaus mit Holzkonstruktion und einem Dach mit hölzernenen Dachschindeln
ganz nach den Grundsätzen des mittelalterlichen Profanbaus , wird Schafwolle
gesponnen und gefärbt. Auch die mehr oder weniger langen Hanf- oder Leinenseile
werden von einem Seiler gedreht und geflochten. Zwei gut geschulte Zugpferde
übernehmen die Materialtransporte auf der Baustelle. Ohne Hast und mit großer
Genauigkeit führen sie die Manöver aus und gewährleisten auch den Holztransport im
Wald. Der Wald um Guedelon ist ein Eichenwald und das meiste Holz wird auch hier
gefällt. Die schönsten Eichen werden zur Konstruktion der Burg benutzt. Für gebogene
Stücke werden Bäume ausgesucht, die die natürliche Biegung bereits haben. Die Stämme werden dann vierkantig behauen und von den
Zimmerleuten weiterverarbeitet zum Beispiel zu
Gerüsten, Türen , Dachgebälk,
Brücken,
Hebegeräten,
und auch zu Laufrädern, den Kränen des Mittelalters. Ein einziger Handwerker kann
mit dem Laufrad eine Last von bis zu 400 kg mehrere Meter hochheben.
Aus Gründen
der Sicherheit
hat man kleine
Zugeständnisse
gemacht, die
Laufräder
sind mit
modernen
Bremssystemen versehen,
auch
tragen die Handwerker natürlich
Helme, Sicherheitsschuhe und
Schutzbrillen. Etwa 60 000 Tonnen Stein
werden von den Steinbrechern
bis zur Fertigstellung der Burg gebrochen sein müssen. Steinmetze bearbeiten den
Kalk- und Sandstein für Kunstwerke wie Fenster - und Türrahmen, Gewölberippen usw.
Im Steinbruch gewinnt man auch den Sand für die Herstellung des Mörtels und
des Ockers
für die
Töpfereien
und
Pflasterfliesen,
lediglich gelöschter Kalk wird zugeliefert.
Die Ziegler stellen aus dem Lehm von Guedelon die Dachziegeln und die Bodenfliesen
für die Burg her. Die Ziegel werden in Rahmen aus Holz geformt und danach
auf Tragegitter gelegt und über mehrere Wochen im Trockner gelagert, danach gehts
in den Brennofen. Mittlerweile finanziert sich das Burgprojekt über die
Eintrittsgelder selbst. Fast eine Viertelmillion Besucher kommen alljährlich
nach
Guedelon. Die
mittelalterliche
Baustelle
verrät dem
Besucher viele
Geheimnisse
der Handwerker,
mit welchen
Gesten sie sich verständigen, und er erhält auch Informationen darüber, wie eine
Baustelle im XIII. Jhdt. organisiert wurde. Dieser museumspädagogische Effekt lockt
nicht nur zahlreiche Schulklassen
hierher.
Auch
Archäologen und
Kunst-
historiker
sind
ebenso
unter den
Besuchern zu finden,
wie auch die Presse und das Fernsehen.
Und so wird die Ritterburg Guedelon bei ihrer Fertigstellung mal aussehen.
Schon heute kann man den repräsentativen Wohncharakter der Burg
erkennen. Die Küche ist das Zentrum des Burglebens. In dem riesengroßen Kamin kann das erlegte Wild am Spieß gebraten
werden und Mörser und Stösel stehen bereit, um die Gewürze und Kräuter zu zermalmen.
Auch gibt es hier einen Brotback-
ofen und auch einen
Spülstein an der
Mauerwand, der das Wasser von den Dächern sammelt.
Im großen Kellerraum, ein kühler und ziemlich dunkler Raum, verwaltet der
Burgherr sein Lehngut. Der Raum ist hoch genug, um ihn mit Holzetagen zu unter-
teilen, Platz also genug, um große Mengen von Säcken mit
Korn, Mehl und anderen Naturalien unterzubringen. Von hoher Handwerkkunst zeugt das Kreuzrippengewölbe
im Erdgeschoss, das über einer hölzernen Schalung aufgebaut ist. Die Gesamtheit der Maurer-
arbeiten
des Gewölbes beträgt mehr als 120 Tonnen. Beeindruckend ist auch die Wendeltreppe,
die in den Hauptraum hinauf führt. Gut durchdacht wird die Treppe durch eine Wurföffnung geschützt, die sich im Gewölbebogen
befindet, mögliche Angreifer können so von oben beworfen werden. Die Wände sind
gut drei Meter dick und bieten ausreichend Schutz. Für einen Meter Mauer wurden 80 Kubikmeter Stein verbaut - aber kein Ytongstein
aus dem Baumarkt - hier ist nichts aus dem Baumarkt - wir sind voller Hochachtung
vor der Leistung all dieser Menschen, die Guedelon möglich gemacht - geschaffen
haben. Dem Besucher bietet sich ein idyllisches, beschauliches Bild, alles ist
sympatisch und gelassen... keine Hektik und doch schreitet der Bau voran - die Mitarbeiter geben gerne und freundlich Auskunft über das, was sie gerade tun und
wozu es dient. Nebenbei erfahren wir auch noch, daß das Hausschwein im Mittelalter,
das übrigens dem Wildschwein sehr ähnelte, mit im Haus lebte und gefressen hatte, was dort zu finden war. Wölfe, die sich den
Behausungen
näherten, hat es kurzerhand verjagt. Natürlich macht die Besichtigung einer
solchen Baustelle ganz ordentlich hungrig, ein deftiges mittel-
alterliches, überaus schmackhaftes Mahl kommt da gerade recht. Wir sind einfach dem einladenden,
köstlichen Geruch nachgegangen...... Doch, hoppla, wir hatten es fast vergessen...
wir sind im Mittelalter,
einen Pranger gibts hier allerdings auch.
( Wohnmobilstellplatz in Treigny )
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