Guerande

 

Wir hatten ein paar Tage auf dem Campingplatz " Les Chardons Bleus"

in La Turballe verbracht.  Der Platz ist recht schön, allerdings hat man

keinen Blick zum Meer. Über die Düne ist man aber in ein paar Minuten 

am langen Sandstrand. Es war natürlich kaum mehr Betrieb jetzt in der

späten Nachsaison aber der Preis von 11 € pro Tag war mehr als okay.

 

 

Außerhalb vom

Campingplatz

befindet sich auch  ein 

Wohnmobilstellplatz, der

immer recht gut besetzt

ist, auch jetzt sind noch

ein paar  Gäste da.

Nun wollen wir  noch in die

Guerande ein bisschen Salz

einkaufen und dann geht's

langsam auf den Heimweg.

Hier im Süden der

geografischen Bretagne,

auf der Halbinsel Guerande

mit der gleichnamigen Stadt,

befinden sich die  2000 ha

großen, berühmten Salzgärten . 

 

 

 

 

 

Diese, vom Ozean und vom Menschen  geschaffene Landschaft, ist ein   außergewöhnlicher Lebensraum für Flora und Fauna. In dem

flachen Wasser der Salzbecken dringt das Licht bis zum Grund,

erwärmt den Lehm und begünstigt die Entwicklung von Plankton, das

die unverzichtbare Grundlage für die Nahrungskette in den Salzgärten ist.

 

 

 

In traditioneller handwerklicher Arbeit werden hier  noch, wie vor 1500 Jahren,  

 

 

die Salzerntebecken angelegt in denen ein

qualitativ sehr hochwertiges 


 

und in seinem Geschmack einzigartiges Salz 

erzeugt wird, das in den Gourmet-

küchen

als " Fleur de Sel " weltweit gefragt ist.

 

 

 

Obwohl das Salz nur im Sommer geerntet werden kann, hat der " Paludier " , der Salzbauer, das


 

ganze Jahr über mit der Pflege, der Reinigung und der Ausbesserung seiner Felder zu tun.

 

 

Etwa ab März öffnet der Salzbauer 2 mal am Tag,  während der Fluten, die Schleusen


 

und das Meerwasser gelangt in das große Sammelbecken oder Klärbecken.


 

Über ein ausgeklügeltes System wandert das

Wasser erst in die Verdunstungsbecken


 

und dann weiter in die Erntebecken, die "oeillets",

wo das Salz dann kristallisiert.


 

Die Kunst des Salzbauern ist es, die Wasserstände in den einzelnen Becken präzise zu regulieren, um  nachher das makellose, weiße schnee-

flockengleiche "Fleur de Sel", 

 

das nicht mit dem Lehmboden in Berührung kommen darf , ernten zu können.


 

Die Ernte ist

sehr stark

von der

Sonneneinstrahlung,

dem Niederschlag

und dem Wind abhängig. Man braucht schon einen guten Ostwind, 

 

damit sich das "Fleur de Sel" ( die Salzblume) an der Oberfläche des Wassers absetzt. Abgeschöpft wird es 


 

in den Abendstunden, damit sich nicht noch Tau auf dem wertvollen Salz absetzt. 


 

In der Guerande wird das Salz noch

mit der Hand geerntet. Die noch etwa 200 Salzbauern 


 

produzieren jährlich durchschnittlich je 60 - 90 Tonnen des groben, leicht grauen Salzes und nur ca.


 

2 Tonnen " Fleur de Sel "  .  Allerdings ist diese Ausbeute sehr starken Schwankungen unterlegen


 

und kann auch mal zwischen 0 und 200 Tonnen betragen. Nach dem kalten

Winter

 

haben lange sonnige Tage und das windige Frühjahr der Guerande dieses Jahr eine recht 




frühe Salzernte beschert.

Das Fleur de Sel war bereits im Juni

an der Oberfläche und so 

 

 

konnten wir die Ernte leider nicht mehr mitverfolgen. Als Nebenprodukt der Salzgewinnung wachsen an den

 

 

Böschungen der Wasserbecken Fenchel, Strandnelken und die beliebten Salicornes. 


 

Diese  sogenannten " Bohnen des Meeres " können unterschiedlich zubereitet werden. Sie werden hier schon mal in Senf verarbeitet oder sauer

 

eingelegt, oder, oder ... 

Der  Wohnmobilstellplatz in Guerande war bis 


 

auf den letzten Platz besetzt und so sind wir weiter in Richtung "Briere" gefahren.

Reisebericht Wohnmobil