Saxon - Sion

Weiter führt unsere Fahrt durch das ländlich geprägte Saintois, vorbei an Weideländern und Getreidefeldern.

 

Wir wollen zum " Heiligen Berg "  

Lothringens. 

 

 

Schon von weitem

erblickt

man den

ca.500 m hohen Berg mit dem mächtigen dreistufigen

Turm der Wallfahrtskirche mit der über-

dimensionalen Madonnenfigur obendrauf. 

 

 Von hier oben hat man einen außergewöhnlichen Panoramablick über das Moseltal bis hin

  

 

zu  den Vogesen.

Was macht den Berg so heilig ? 

Nun, schon zu Zeiten der Keltoromanen


 

oder Galliern, verehrte man hier Rosmerta, die Göttin des Wohlstandes,  und die Römer verehrten  ihren Gefährten Mercure.  

 

 

Im  Zuge der Christianisierung soll  die

" Jungfrau Maria " 

dem Heiligen Gerard erschienen sein und

 

 

 

ihm den Auftrag gegeben haben,

hier eine Kapelle zu erbauen,

was der dann auch getan hat.

 

 

Diese Marienerscheinung lockte im

X.Jhdt. zahlreiche Pilger an,

die kamen, um die Madonna zu verehren.

 

 

  Kleiner Zeitsprung:

Im Juli 1870 erklärte das Kaiserreich Frankreich 

Preußen den Krieg und mußte nach der Niederlage und der Gefangennahme von Napoleon III.

 

 

im  " Friedensschluss von Frankfurt " auf das Elsass und weite Teile Lothringens verzichten ( wiki ).


Nach diesem Französisch - Deutschen - Krieg pilgerten im Jahre 1873 zigtausende Lothringer auf den Berg,

 

um den

Verlust ihrer Heimat zu beklagen.

Von diesen

Patrioten wurde eine symbolische Gedenktafel angebracht, mit einem geteilten Lothringischen Kreuz 

 

und einer Inschrift in lothringischer Sprache 

mit  dem  Gelübde  ( ex  voto ) :

 

 

Ce n'a me po tojo ( es ist nicht für immer ).

Und fürwahr, nach der deutschen Niederlage im

Ersten Weltkrieg fiel das Land 1918

 

 

durch den "Versailler Vertrag" wieder Frankreich zu. Damals, nach dem Waffen-

stillstand kam es zu einer weiteren Wallfahrt  auf den Berg

 

um Maria für die Wiedervereinigung zu danken.

Das zweigeteilte Lothringische Kreuz 

wurde  mit einem goldfarbenen Zweig abgedeckt 


 

und die triumphierenden Worte , wiederum in lothringischer Sprache, hinzugefügt:  

 

Ce  n' ato me  po  tojo ! "

("Es war nicht für immer !").  

 

 

Im   Zweiten Weltkrieg besetzte zwar die Deutsche Wehrmacht 1940 wiederum Lothringen

 

 doch die

alliierten Streitkräfte  

konnten das

Land wieder zurückerobern

und Lothringen

wurde wieder Teil Frankreichs.

Wiederum kam

es 1946 zu einer Wallfahrt

und verbunden

damit 

 

zu einer weiteren Ergänzung an der Inschrifttafel: 

" Estour inc  po  tojo "  (Jetzt  ist  es  für  immer).

 

 

1973 zum hundertsten Jahrestag der 1.Inschrift wurde das Wort " Reconciliation "

( Versöhnung ), dieses Mal in

französischer Sprache

hinzugefügt 

 

 

 

 und  auch ein Friedensdenkmal enthüllt.

Die Gedenktafel  hängt noch immer in der Kirche.

 

 

      Nicht weit

von hier,

auf dem

gegenüber 

 liegenden

Hügel, dem 

" Sion de

Vaudemont "

befindet sich

ein Denkmal

für den